Die 70er – Wild, schrill, grell, bunt, ausgeflippt

Die 70er Jahre – eindeutig das schrillste Jahrzehnt im 20. Jahrhundert. Erinnern Sie sich noch an Hot Pants, Schlaghosen, Batik-Shirts und Bunte? …an die Ölkrise, Watergate und Zwentendorf? …an Abba, Boney M. und die Bee Gees?

Auf den Tanzflächen wogte der kollektive Glückstaumel. Die Vergnügungshungrigen fanden sich ein in Discos und Tanzclubs, ‚boogied their nights away‘ und fragten nicht lang nach den Folgen kurzer Verliebtheit. Der Spaß-Faktor wurde noch nicht durch Aids-Angst gedrosselt. Sex war sorglos, Drogenkonsum nichts Besonderes: Hippe Musik elektrisierte die Gemüter überdies und katapultierte die Disco-Dancer in grelle Phantasiewelten. Leidenschaftlich lebten sie ihre Lust aus, genossen den Exzess und ihren erhöhten Adrenalinspiegel. Zwar trennten sich die Beatles und Elvis Presley starb, aber dafür war von Abba bis Zappa alles klar im Glitzertempel. Das Lebensgefühl war Pop pur, und durch die Metropolen flatterten Paradiesvögel.

Fönfrisur, Plateausohlen, Schlaghosen, schwingende Röcke, taillierte Anzüge – ein perfektes Bild für die perfekte Unterhaltung. Tanzen konnte jeder, da gab es keine Klassenunterschiede, jeder hatte die Chance, für einen Abend Disco-Queen oder -King zu sein, er musste nur tanzen können und ein perfektes Bild abgeben. Sexappeal war wieder in. Ein Abend in der Disco war wie ein Besuch auf einer Riesenparty. Ein wenig Eintritt, einen Drink, sehen und gesehen werden, tanzen und beeindrucken.
Boney M. war 1978 mit Daddy Cool die erfolgreichste Band erste deutsche Discosong Fly Robin Fly von Silver Convention entstand 1975 und machte in Amerika Furore. Amanda Lear, Penny McLean, Baccara mit Sorry I’m A Lady, Patrick Hernandez und Born To Be Alive.
Körperbetont war die Mode, großgemustert die Hemden und flatterhaft die Hosen. Oben knalleng und unten abenteuerlich weit, machten sie die wildesten Bewegungen mit: Die Erotik der Hüfthosen mit Schlag bewiesen sich auf dem Tanzparkett. Und auf den ebenso fashionablen wie mörderischen Plateausohlen ließ es sich prächtiger als gedacht mit den Hüften kreisen.

Die 70er Disco-Party für Dancing Queens und Ziggy Stardusts … DJ L. Rock zaubert Pop, Disco und Glamrock von Abba bis Zappa aus den Plattenkisten und erweckt das schrille Flair vergangener Tage zum bunten Leben … Sexy „Yes Sir I Can Boogie“ bis „Saturday Night Disco Fever“, von „Can The Can“ & Sweet Headbangig bis zum Luftgitarre-Spielen mit Black Betty, von BluesTanzen zu Cat Stevens bis zu Glamen mit T. Rex, Bay City Rollers Kult gegen Queen Glamour, Ilja Richter meets Mal Sandock und und und …
Wir lassen die wilden Jahre auferstehen und feiern zur Musik der Flower Power Generation. Es ist wieder Zeit für Schlaghosen und Plateau-Schuhe: Die 70er feiern ihr Revival und da lohnt es sich, mit dabei zu sein.

Die 80er – Jahrzehnt des schlechten Geschmacks

Nietengürtel, Nena und Fönfrisur: Das Jahrzehnt des schlechten Geschmacks erlebt ein Revival und wird zum Kult.

Kabelfernsehen, Traumschiff, Schwarzwaldklinik, Flashdance, Walkman, Milli Vanilli, Zauberwürfel, Karottenjeans, Punks oder Fönfrisuren: Die 80er Jahre bieten Raum für viele bunte Erinnerungen. Ausgelöst durch John Travoltas „Saturday Night Fever“ boomen in den 80ern mit „Dirty Dancing“ und „Flashdance“ die Tanzfilme. Man selbst tanzte zur passenden Musik unter der Disco-Kugel oder auf der Rollschuhbahn. Das Bild des smarten amerikanischen Supermachos verkörpert in den 80ern Miami Vice-Star Don Johnson. Und auch David Hasselhoff alias Michael Knight aus der US-Erfolgsserie Knight Rider bricht reihenweise die Herzen der Damenwelt.

Auch politisch hat sich viel bewegt: Tschernobyl und Aids gehören zu den 80er Jahren genauso wie die Friedensbewegung, die Gründung der Grünen und der Fall der Berliner Mauer. Das Jahrzehnt der Gegensätze und des schlechten Geschmacks erfreut sich steigender Beliebtheit. 80er Kitsch und Trash werden zum Kult.

Mode, Lifestyle und Musik

Auch wenn die 70er sich schon als neues Trend-Jahrzehnt ankündigen – in Londons angesagtesten Clubs ist der trashige Look der 80er Pflicht. Fönfrisuren, jede Menge Haarspray und Nietengürtel machen den 80er-Look neben Netzshirt und Pumps erst perfekt. Außerdem absolut in: Pastellfarben. Nicht nur Madonna und Don Johnson begeisterten in den 80ern mit Jacketts in mint und rosa.

Musikalisch ging es hoch her. Nicole wünschte sich ein bisschen Frieden, Peter Maffay ging über sieben Brücken. Und endlich produzierte auch Deutschland echte Pop-Größen: Nena eroberte mit 99 Luftballons die Welt und läutete die Deutsche Welle ein.

Wir lassen die wilden Jahre auferstehen und feiern zur Musik der Flower Power und 80er Generation. Es ist wieder Zeit für Schlaghosen, Karottenhosen, Pastellhemden und Plateau-Schuhe: Die 70er & 80er feiern ihr Revival und da lohnt es sich, mit dabei zu sein…

Die 90er – Das coole Jahrzehnt

Loveparade mit Techno-Sounds oder „Grunge“ made by Nirvana. Pretty-Woman-Dress oder HipHop-Kapuzen-Shirt und Skateboard-Hosen: Die 90er waren voller Gegensätze.

Sie sind noch gar nicht so lange her – trotzdem wirkt ein Blick auf die 90er Jahre wie eine Reise in längst vergangene Tage. Anfang des Jahrzehnts treffen nach der deutschen Wiedervereinigung „Ossis“ auf „Wessis“.

Kriege am Golf, in Bosnien und im Kosovo versetzen die Welt in Angst und Schrecken.
Doch die 90er sind auch das Jahrzehnt einer Spaßgesellschaft zwischen Körperkult und Technik-Begeisterung. Das Handy entwickelt sich vom Luxusgut zum Massenartikel und das Internet revolutioniert die weltweite Kommunikation. Tattoos und Piercing werden zum Zeichen individueller Abgrenzung, und beim Training im Sportstudio werden Muskeln trainiert, die man zum Tippen von SMS oder E-Mails gar nicht mehr braucht.

Neben Karaoke und Sushi der japanische Bringer Nummer 3: Tamagotchi. Antiautoritäre bis gar nicht erzogene Kinder lernen per Computertier, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und sich um etwas kümmern zu müssen…

Wechselbad der Gefühle – musikalisch und modisch

Klar ist, die 90er waren alles andere als einseitig. Das sieht man vor allem auf dem Musikmarkt. In Deutschland feierten „Modern Talking“ ein erfolgreiches Comeback, und ausgehend von Seattle gab es eine regelrechte Grunge-Welle mit „Nirvana“ an der Spitze. Außerdem erobern zwei neue Musikstile den Markt: HipHop und Techno. Die neue Musikkultur wird groß gefeiert: Millionen Raver nehmen an den Loveparades in Berlin teil und tanzen bis zur vollkommenen Erschöpfung – die Designerdroge Ecstasy macht’s möglich. Nicht zu vergessen sind die Boygroups: Angefangen mit „New Kids on the Block“ ruft vor allem „Take That“ Massenhysterien unter Mädchen hervor. Dokumentiert wird all dies vom ersten deutschen Musiksender: VIVA geht an den Start.

Modisch setzt sich das Wechselbad der Gefühle fort: Weite, hängende Skater-Hosen oder körperbetonte Bustiers in Neon-Farben. Und am besten wilde Kombinationen: Schwarzes Hip-Hop-Kapuzen-Shirt mit tailliertem rosa Kleidchen im Princess-Look und der eine oder andere Staubsauger auf dem Rücken.

Die klumpenförmigen Tretwerkzeuge, die an den Storchenbeinen dünner Teenies so niedlich aussahen, führten laut den Aussagen von Orthopäden zwar zu Fußverfomungen, schützten im Winter aber herrlich vor frostiger Asphaltkälte… und die Großmütter fanden: „Endlich kehrt etwas wieder, was zu unserer zeit modern war, wie Glockenhosen und Plateauschuhe…!).

Unsere Mütter haben in den 60ern gegen die Malträtierung der weiblichen Brust durch BHs mit Drahteinsätzen gekämpft. In den 90ern feierte der Wonderbra neuerlich Auferstehung. Schönheit und wohlig gerundete Formen sind eben wichtiger als Komfort – und schließlich hat man schon in den 50ern die bange Frage: „Was tue ich nur, wenn er beim Schmusen draufkommt, dass es bloß Schaumgummi ist!“, überlebt…

Pretty Woman im Reich der Comic-Helden

Auch auf dem Fernsehmakt gibt es Neues: Daily Soaps wie Verbotene Liebe fesseln täglich mit Intrigen und Affären. Arabella und Co. diskutieren in ihren Daily-Talks Beziehungsprobleme und Diäten. In Hollywood erobern Comic-Helden wie „Batman“ oder „Men in black“ die Kino-Leinwand. Billige, populäre Heftchen – diemal nicht Comics, sondern Krimis – sind auch die Vorlage für den Kultfilm der 90er: Tarantinos „Pulp Fiction“ mit einem ständig quasselnden John Travolta in der Hauptrolle. Doch die 90er wären nicht die 90er gäbe es nicht auch filmisch den Gegen-Trend – garantiert gefühlsechte Liebesfilme: „Titanic“ mit Kate Winslet und „Pretty Woman“ mit einer strahlenden Julia Roberts, die die Welt durch die rosarote „Wie-angle-ich-mir-einen-Märchenprinzen-Brille“ betrachtet.

Kinder der 70er und 80er, so wie ich, erinnern sich sicher noch

– an den „Rubik Würfel“ und wie man dann die zum x-ten Mal kopierten Lösungen kaufen konnte (und ihn doch nur dadurch geschafft habe, dass man ihn zerlegt und richtig herum wieder zusammen gesteckt hat).

– an die Starschnitte in der Zeitschrift „Bravo“ auf den man schon immer wartete, damit man endlich sein Idol komplett hatte (und ich nie einen ganzen geschafft habe, weil immer ein Teil gefehlt hat!).

– an den ersten Schwarzweiß-Fernseher mit dem dunkelbraunen Holzrahmen, und wie lange er brauchte, bis er ein Bild zeigte.

– an die mehrteiligen Fernsehserien zu Weihnachten und zu Ostern, an „Der Kurier des Zaren“, an „Die Schatzinsel“, an „Der Seewolf“ und die unbändige Vorfreude auf die Sendungen.

– wie Raimund Harmsdorf in „Der Seewolf“ eine rohe Kartoffel mit der rechten Hand zerquetschte und wie Otto Wanz weltrekordmäßig Telefonbücher zerriss.

– an Bud Spencer und wie er immer alle Armdrückereien gewann – auch gegen Harmsdorf. Und dass bei uns zumindest bis zur Pubertät einige Mädchen stärker waren als wir Buben.

– an „Sie nannten ihn Mücke“, an „Plattfuß in Afrika“ und „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“. Mit der Titelmelodie „Flying through the air“ (oder so ähnlich) von diesen italienischen Kastraten – so sagten wir damals -, die auch „Santa Maria“ gesungen haben. Oliver Onions hießen die.

– an Louis de Funès – vor allem den Film mit den Oben-Ohne-Badenden in Saint Tropez und dann den mit den Fürzen – und an Fantomas.

– an „Ich möchte ein Eisbär sein“ von Grauzone und die Zeile „Eisbären dürfen nie weinen“. Und dass man immer schon cool mit cold verwechselt hat. Zu Recht.

– an die Frauen in hautengen, silbrig-glänzenden Anzügen, die für Firn und Arosa Werbung machten. Und dass die von Firn sexier war.

– an Kraftwerk, an „Fahr’n, Fahr’n, Fahr’n auf der Autobahn“ und an „Sie ist ein Model, und sie sieht gut aus“. Ich kann mich jedoch an kein Model dieser Zeit namentlich erinnern. Allenfalls an Jerry Hall, aber auch nur sehr vielleicht. Die Lindas, Cindies, Naomis dieser Welt waren auch grad erst so alt wie ich. Oder jünger.

– an Umberto Tozzi, an „Ti Amo“, an „Gloria“ und an „Jukebox“, sowie an Adriano Celentanos „Azzurro“.

– an das Bild von Ornella Muti als Mädchen von Triest, die Selbstverständlichkeit ihrer Brüste und die vollkommene Unnötigkeit eines Bikinioberteils.

– an die laufende Familie aus der BAWAG-Werbung und die schlenkernden Brüste der Mutter. Und dass man als Mann mit Denim jede Situation fest im Griff hatte.

– an Tschamba Fii bräunt wie noch nie.

– an Dschi-Dschei-Wischer in der Früh im Radio. Von und mit Christine Nöstlinger, deren Stimme dafür ins Kindliche verzerrt wurde.

– an die ein wenig schwuchtulös-inzestuösen Fernsehauftritte von Hans und Georg Bundy, den österreichischen Friseurweltmeistern.

– an den Text zu „Schifoan“, die inoffizielle österreichische Nationalhymne. Und wie die zu allen möglichen Anlässen abgesungen wurde.

– an den Watzmann und die Gailtalerin.

– an den „Hofer“, an die „Blume aus dem Gemeindebau“ und die „Wintersun“.

– an Wilfried, an „Heidel- bzw. Highdelbeeren“, „Du hast mir mein Orange verpatzt“ und an das Kufsteinlied.

– an Ronnie Urini und an Uli Bär, an Chuzpe und an Minisex.

– an Muckenstrunz und Bamschabel, die wir auch einmal recht lustig fanden.

– an André Hellers Riesenfeuerwerke sowie an seine Heißluftballonfiguren. Und daran, dass die wahren Abenteuer im Kopf seien, und andere Dinge verwuuunschen tief im südchinesischen Meer.

– an „Ein echter Wiener geht nicht unter“ und an frühe Kottan-Folgen (mit Chris Lohner!). Unter anderem jener, in der gemeldet wurde, dass in der Nähe von Duisburg ein UFO gelandet sei.

– an Michael Schanze und an „ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht“

– an feuchte Extrawurstsemmeln mit einem Gurkerl und Leberkässemmeln mit viel Senf.

– an die roten Kaugummiautomaten in geringer Höhe, aus denen für 1 öS bunte Kaugummikügelchen und anderer Kleinkram gedrückt werden konnte, den man durchs Sichtfenster sah, von dem man sich wünsche, dass er herabfallen würde. Was aber nie geschah.

– an die Pez-Automaten mit der blauuniformierten Wunderblondine, an den angebrachten Zigarettenautomaten bei der Trafik und den Blausiegelautomaten in einem dunklen Eck bei der Drogerie. Und den Briefmarkenautomaten bei der Post und an die Süßigkeitenautomaten am Bahnhof.

– an den Bananenmilchmixer, wie da oft was rausspritzte, an die Beigabe von Rum, sowie an die Plünderungen des Rumtopfs, der damals auch schwer angesagt war.

– an das Aufkommen der Gefriertruhen und wie alles eingefroren werden musste, auch wenn es dann oft nicht mehr ganz so gut schmeckte – Erdbeeren zum Beispiel.

– an Jaffa-Orangen im Papier, die in rollende Schildkröten verwandelt wurden, an das zunächst befremdliche Auslöffeln von Grapefruits und an das Aufkommen der Kiwis.

– an Hirn mit Ei, an „Arsch mit Ohren“ und „Schas mit Quasteln“.

– an das Saturday Night Fever, an John Travolta, an das liebliche „Xanadu“ und „You’re the one that I want“.

– noch viel besser an „Die Wanne ist voll“ von und mit Helga Feddersen – Gott hab‘ sie selig – und an Didi Hallervorden.

– an „Ein Bett im Kornfeld“, an Roger Whittakers Pfeif-Lied und an das Orchester James Last.

– an die ungeniert-geniert präsentierten Brüste von Ingrid Steeger in dieser einen Sendung, die vermeintlich Spaß machen sollte, lange vor Tutti-Frutti.

– an „Dornenvögel“ und den Priester Richard Chamberlain.

– an „Everybody was Kung-Fu-Fighting, ding-digi-ding-digi-din-di-di“ und die Silhouette des Mönchs David Carradine (alias Kwai Chang Caine) mit seiner Tasche und dem Mantel und die Schlägereien in Zeitlupe.

– an Bonanza bzw. die Leute von der Shilo-Ranch, wie z.B. Little John, der zuletzt gar nicht mehr so little war.

– an Tschernobyl.

– an HiFi-Ausstellungen und als man von so kleinen Silberscheiben munkelte, die irgendwann einmal die Vinylplatten ablösen würden. Damals glaubte natürlich niemand dran, auch weil die ja viel zu teuer waren.

– an Taschengelddiskussionen.

– an Stammbücher und wie die die Mädchen allenthalben mitbrachten, damit ihnen was in Stammbuch geschrieben wurde. Und dann gab es kurzzeitig auch jene Büchlein, in die sich die Klassenkameraden mit Foto eintragen und ein Bekenntnis zur Lieblingsband etc. abgeben mußten.

– an die Boomtown-Rats und ihren Hit „Tell me wy I don’t like mondays“, wo es um irgend so ein Massaker im Klassenzimmer ging.

– an Bob Geldorf und die erste Band-Aid-Veranstaltung, bei der Geld für Afrika gesammelt wurde. 1985.

– an Alan Parson’s Project und Manfred Mann’s Earth Band, an das Electric Light Orchestra und an Orchestral Manoevres in the Dark.

– an: „We don’t need no education, we don’t need no thought control“. „No dark sarkasms in the classroom“, glaub‘ ich, haben wir damals nicht mehr verstanden. Und schon gar nicht, dass das mit uns etwas zu tun haben könnte. Aber die umfallenden Mauern bei der Bühnenshow, das musste toll sein.

– an Break-Dance-Wettbewerbe.

– an die schwarzen Poster mit den gelben Katzenaugen, die allüberall herumhingen und für Cats Werbung machten. Und daran, dass eine Zeit lang allüberall „Memories“ vorzugsweise interpretiert von Barabra Streusand – zu hören war.

– an die Fa-Werbung mit der wilden Frische von Limonen. Und an die festen, feuchten Brüste der oben ohne badenden Fa-Frauen.

– an die Aerobic-Welle, die als allererste Jane Fonda anschwemmte und an Ilse Puck, die österreichische Antwort, noch bevor die Frage Aerobic überhaupt gestellt war.

– an die flauschigen Wadenwärmer für’s Aerobic und an die kopfhörermäßigen Ohrenschützer aus rosa Plüsch im Winter zum Eislaufen. Beide Verbrechen wider die Ästhetik.

– an Bodybuilder. Und an Schwarzenegger als Conan, der Barbar.

– an das üppig geschminkte Gesicht von Dana Gillespie, eigentlich eine adelige Baronin de Winterswater (oder so ähnlich), und ihren sehr lasziven Hit „Move Your Body Close to Me“.

– an Marianne Faithfull und an die „Ballad of Lucie Jordan“, dass Faithful schwer auf Drogen und Mike Jagger war. Und eigentlich angeblich die Großenkelin von Leopold Sacher-Masoch.

– an die kurzen Jahre des Soft Jazz: an Matt Bianco und an Level 42, an Working Week und an die wunderschöne Sade mit ihrem Hit „Smooth Operator“.

– an Peter Alexander, die Peter Alexander Show, die Frage, warum seine Frau nicht übermäßig schön war, an Charlies Tante,  „Das kleine Beisl in unserer Straße, da wo das Leben noch lebenswert ist“ und „Hier ist ein Mensch“.

– an Hans Moser und Paul Hörbiger an Sonntag-Nachmittagen in FS 1 (ab 15 Uhr).

– an HUMANIC-Werbungen, die mit Schuhen eher weniger zu tun hatten. Und an Franz.

– an Clarks und an Hush Puppies, an Rauhlederjacken und Rauhhaardackel.

– an Clogs, die hierzulande eher unter Zockl bzw. Töffler bekannt wurden. Und dass die Holländer diese Dinger in Vollholzform immer schon getragen haben

– an die ersten Daunenjacken, die viel zu teuer waren.

– an mein erstes Paar Moon-Boots und wie ich mir damals wahrscheinlich das erste Mal Schweißfüße holte.

– an „How do you do mit die Gummischuh‘? Hau‘ i di a mit die Goisara!“

– an die Carmen-Paraphrase: „Auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht, siegesbewußt wackelt ihre Brust…“

– an „Der Schwanz steht steif, die Fut ist voll, die Eier tanzen Rock ’n‘ Roll“ – das war zur Melodie von Rock around the Clock zu singen. Und, dass wir damals – Volksschule (!?!) – nicht so recht wußten, was damit eigentlich gemeint war. Aber da es die Erwachsenenen nicht hören durften, musste es was Tolles sein.

– an „Fut und Beidl sind Geschwister und der Arsch ist Kriegsminister“.

– an die Verballhornung „Von den Blausiegelbergen kommen wir, unser Lehrer ist genauso blöd wie wir. Mit der Brille auf der Nase sieht er aus wie’n Osterhase.

– an die rote Zahlenanzeige an unseren Texas Instruments TI 30 Rechnern und dass die nur wenige Jahre vorher über tausend Schillinge gekostet hatten.

– an den Langläufer Juha Mieto, einen 2m großen, vollbärtigen Bauern aus Finnland, der auch bei minus 20 Grad keine Handschuhe trug.

– an die Betthupferl-Sendungen mit diesem seltsamen vollbärtigen Männchen, das in einem Auto durch die Gegend kurvte, wobei sich die Felgen der Räder wegen der 24 Bilder eigentlich nach hinten bewegten. Und da gab es dann auch einen Affen, der eine Banane schälte, indem er die Schale in drei gleichförmige Stücke abzog, was sich in Wirklichkeit kaum ausgeht.

– an das Herz als i-Punkt auf der Zeitschrift „Bussibär“.

– an die Wunderwelt. Und Rolf Kaukas „Fix und Foxi“. Bis zu Jimi Hendrix‘ „Foxy Lady“ und dem Wissen um einen gleichnamigen Film von Teresa Orlowski sollten noch einige Jahre vergehen.

– an „Oba Heidschibumbeidschi “ und an „Schlaf, Kindlein schlaf, dein Vater ist ein Schaf, die Mutter ist ein Trampeltier, was kann denn da das Kind dafür. Schlaf, Kindlein schlaf.“

– an die schwarzen John Player Special Zigarettenschachteln mit dem goldenen Schriftzug, die ganz lässige Typen im Schwimmbad in den seitlichen Schritt ihrer schwarzen Männerbadehosen steckten.

– an „Tausend Nadeln“ am Unterarm, den „Pferdebiß“ in den Unterschenkeln. Und an Kung-Fu-Schläge, die tödlich sein konnten.

– an Lembkes heiteres Beruferaten, an die charakteristische Handbewegung der Gäste und an Guido Baumann, vor dem ein Schild mit bloß „Guido“ stand. Eine „Annette“ gab es auch. Und natürlich Hans Sachs mit der Masche.

– an den Lembke-Witz „,Welches Schweinderl hätten’s denn gern?Î ,Am Liebsten das mit der Brille“.

– ans Basteln mit Sirius-Camembert-Schachteln und mit leeren Ovomaltine-Dosen.

– an das Sammeln von Bensdorp-Schleifen und dass man für 100 dann ein oder zwei Gratis-Schokos kriegte.

– an lustige Bildergeschichten auf der Innenseite vom ablösbaren Aufdruck auf den Bencodosen.

– an Schulmilch und den Kakao. Um ZweiSchillingZwanzig ungefähr.

– an die eigene Herstellung von Wassereis im Sommer: Eiswürfel mit Dicksaft.

– an das Eskimo-Eis der Sorte Piper in diesem milchweißen Plastikzylinder, wo man das Eis von unten raufdrücken musste – Zitrone und Himbeer, glaub‘ ich.

– an den Doppellutscher, an den Blauen Riesen, an Enterprise, an das Cola-Orange von Schöller.

– an andere Schöller-Eissorten. Unter anderem jenes in der Plastikorange, im Plastikapfel und im Rumfäßchen.

– an das Eis in diesem Plastiktrichter mit dem Kaugummi unten drin.

– an die Zeit, als Twix noch Raider hieß.

– an den Hustinettenbär und an „Drei Tannen geben Sicherheit, bei Husten und bei Heiserkeit“. Und dass es zwischendurch kurzzeitig auch einmal Durstinetten gab.

– an die etwas laszive Werbung mit dem Kirschstein Blockmalz-Männchen, das einer hübschen Maid am Ausschnitt herumturnte.

– an den seltsamen Lederfußball auf den Packungen von Eggers Sportgummi.

– an Blendi, die rosasüße Zahnpasta mit dem Biber drauf, am Abend und in der Früh. Und an den Zweizeiler einige Jahre später, dass die Morgenlatte härter sei als der Zahn der Bisamratte.

– an vitaminhaltige Brausetabletten und an die kleinen Fluor-Tabletten, die wir damals schlucken mußten gegen Karies. Und dann wieder nicht, weil sich die Experten uneins waren.

– daran, wie irgendwann die Tollwut auftauchte und Verbotstafeln in unbewohnter Gegend, die vor tollwütigen Füchsen warnten, die allesamt abgeknallt wurden. Und wie man sich im Ansteckungsfalle einer grausamen Impfung direkt in den Bauch würde unterziehen müssen.

– an die Salbe mit dem Namen Pasta Plumpi – oder so ähnlich – die als „Zugsalbe“ gegen Eiterungen eingesetzt wurde.

– an Cat Stevens und „Wenn der Teekessel singt und der Goldteefix duftet, dann hat man’s gut“.

– an Otto Koenig mit seinem weißen Bart und dem olivgrünen Naturschutzoutfit, der uns in seinen „Rendezvouz mit Tier und Mensch“ zu erklären versuchte, was wir mit den Tieren gemein hatten.

– an Paradiese der Tiere, an die startenden rosaroten Flamingo-Horden in schwarz-weiß und die einprägsame Kennmelodie.

– an Trailer, samstags um 18 Uhr mit Frank „The Voice“ Hoffmann, an den Vorspann mit der Musik von Moondog und mit Film-Bildern, die nicht immer ganz erkenntlich waren (eine Flamme,…). Und an die Aufgeregtheit, wenn mal wieder einmal die nackte Brust einer Frau im Vorabendprogramm zu sehen war.

– an den Tod von Romy Schneider.

– an Pixie-Büchlein.

– an Tupperware-Partys, an denen auch meine Mutter teilnahm, an ihre Makramee-Eulen und ihre Blumenampeln.

– an den Römertopf, der damals in keiner Küche fehlen durfte. Und an die römergetopften Hendl mit Reis und viel Saft.

– an Setzkästen.

– an den präpubertären Spruch: „Frohe Ostern, blaue Eier“, bei dem die Rechte hingehalten und mit der Linken ein Faustschlag in das Urogenitalsystem zumindest angedeutet werden mußte. Und ans Eierpecken im Familienkreis.

– an die Zirkusse, die in meine Heimatstadt kamen und an die Ankündigungen schon etliche Tage vorher.

– an den Zirkus Krone und den Zirkus Salutti. Und unsere altkluge Gleichung zu diesem Thema – so etwa mit acht in der Volksschule : „Zirkus Salutti: zwanzig Weiber, vierzig Tutti.“

– an die Tiere, die in ihren Käfigen beständig von einem Eck ins andere trotteten, und an den typischen Zirkusgestank nach Elefantenpisse und Pferdescheisse. Und umgekehrt.

– dass Zirkus im Fernsehen besser war.

– an Autodromfahren um fünf Schilling.

– an den Kubik-Würfel und wie dann die Auflösung im „Spiegel“ kam. Und an die Wettbewerbe, wer den Würfel schneller hinkriegen konnte.

– an die ganzen dämlichen Würfel-Nachbildungen, die sich aber nie so recht durchsetzten.

– DKT-Spielen mit Freunden.

– daran, lieber Mühle als Dame gespielt zu haben.

– an die lange Galerie der sogenannten Sex-Minister. An die beiden russischen Minister, an Oleg Mochslochov und Olga Blosmanowa, an den Schweden Lars Ein- bzw. Samenström und an den Chinesen Fut Zeng. Und an den geschlechtslosen Japaner Kamushi Kasaki.

– außerdem an den Niederländer Vik van Hinden. Von der Existenz eines gewissen Iwan Diwan-Zaridi aus dem Osten hörte ich erst vor kurzem (N.N.). In Arabien hieß der Mann Kahaar Am-Sak, und dann war da noch die Italienerin Claudia di Puderiano.

– schließlich auch noch an den legendären Spanier Don Diego los Obidi-Gatti de Sevilla (bzw. …-denn Siewillja).

– an die Ledergarnituren des Club 2 und an Doktor Doktor Günther Günther als Gastgeber. Und Marianne Koch und Dr. Huemer und was weiß ich. Große Zeiten, legendäre Sendung.

– an Dieter Seefranz und den Skandal-Club 2 mit Nina Hagen und dass uns Präpubertierenden damals nur zum Teil klar war, um was es da ging.

– an die Spider Murphy Gang, an den Skandal um Rosi sowie an den unvergeßlichen Reim „Und draußen vor der großen Stadt / steh’n die Nutten sich die Füße platt.“

– an BAP und dass dieses Kölsch einfach nicht zu verstehen war. Mit der Ausnahme einiger weniger Refrains. Verdammt lang her. Verdammt lang.

– an die Zeilen „Du schlägst mit Liebe nur so um Dich / und immer triffst Du mich“ des sehr schmissigen Lieds „Tänzerin im Sturm“ von Ulla Meinecke.

– an „Ein bißchen Frieden“ und dass Nicole immer schon und uneingeschränkt unter der Kategorie Scheiße rubrizierte.

– an das „Hey Honny“ Udo Lindenbergs in dessen „Sonderzug nach Pankow“.

– an „Funky Town“ von Lipps Inc.

– an die Zeit, als kleine geflochtene Schwänzchen im Nacken angesagt waren. Hat sich glücklicherweise auch wieder aufgehört.

– an Waterloo & Robinson und an die Sendung Spotlight, die Peter Rapp moderierte.

– an Edith Klinger im Dirndl und den kastrierten Kater, den sie gerade vor der Kamera herzte. Und wenig telegene Hunde, die am liebsten ausbüchsen wollten.

– an die „Musicbox“ um fünf nach Drei und dann um 22 Uhr fünfzehn.

– an Poidingers Plattenkiste und an das Hardrock Studio. Oder hieß es Hardrock Café?

– an die zwei sich bewegenden Weltkugeln am Beginn der Zeit im Bild und an den In- und Auslandsreport.

– an die „Musik zum Träumen“ um Elf, an das Orchester von Stan Kenton und an die Arrangements von Nelson Riddle.

– an Klaus Heideggers schwarze Atomic arc mit dem c weiß (oder orange) und mit dem tollen Rennbelag. Und wie schwer die waren.

– an Silberwachs, das bei warmen Temperaturen auf den Belag zu reiben war.

– an Ingemar Stenmark und wie schüchtern er war, Interviews auf deutsch zu geben, dass er Elan Schier mit Marker-Bindung fuhr.

– an Harti Weirather und wie er in Schladming Weltmeister wurde.

– an die Duelle zwischen Chris Evert (später Evert-Lloyd) und Martina Navratilova.

– an Austrokanadier im Eishockey.

– an Dietmar Millonigg und Robert Nemeth. Damals die besten österreichschen Mittel- bzw. Langstreckenläufer. Und an Wolfgang Konrath über 3000m Hindernis.

– an den 400m Hürden Läufer Ed Moses, der mehr als 100 Rennen lang unbesiegt blieb. Wer aber erinnert sich an den 1997 verstorbenen Jon Aki-Bua, den 400m Hürden Sieger von München 1972 – den einzigen Olympiasieger, der je aus Uganda kam?

– an die Hochspringerin Ilona Gusenbauer und an die Läuferin Karoline Käfer.

– an den steirischen Zehnkampfrecken Sepp Zeilbauer und an den Linzer Dr. Georg Werthner.

– an erste Triathlonveranstaltungen Anfang der achtziger Jahre. Und wie beim Schifahren der Super-G eingeführt wurde – Jahre nach Gerti Sengers bahnbrechender Entdeckung des gleichnamigen Punktes für die Österreicherinnen.

– an Österreichs ewiges Turmspringtalent Nicki Staikowics, der bereits 1972 in München bei Olympia mit dabei war.

– an die eher körperlose Sissy Theurer und wie sie in Moskau Gold im Dressurreiten gewonnen hat.

– an die seltsamen Ohren des Judokas Peter Seisenbacher, der nicht nur wegen des Boykotts in Los Angeles siegte.

– dass wir damals in den Siebzigern im Atomzeitalter lebten, das dann aber ziemlich plötzlich wieder zu Ende war. Auch angesichts von Zwentendorf.

– an die gelben Pickerl „Kernkraft – nein danke!“ mit der gelben Sonne, vorzugsweise auf den Kühlerhauben von roten Citroën 2 CV.

– an die Bilder vom Einsturz der Reichsbrücke.

– an „Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Coca Cola Gift enthält“ und an das andersfarbige Cola, das sie aber gleich wieder abstellten.

– an die vielen, eher grausamen Cola-Bastarde und an das genießbare Afri Cola. Und an Sinalco und Bluna, die leider im Gegensatz zur Frucade keinen zweiten Frühling erleben durften. Schließlich gab es da auch noch die vielbeworbene Limonade Lift.

– an die Getränkemarke Mirinda und daran, dass gewisse pubertierende Jugendliche sich immer wieder daran erheitern konnten, dass man einer Limonade einen derart inkontinenten Namen gegeben hat.

– an die köstlichen Haselnuß-Schoko-Naschereien namens „Swedy“ und „Manja“, die es immer noch gibt. Und an die Unmöglichkeit, diese Dinger nur anzubeißen, ohne dass sie sofort brechen.

– an Fizzers, die es in klein und groß gab. Die kleinen um 50 Groschen.

– an „viele viele bunte Smarties“. Und an „Nimm Zwei“.

– an TicTac ist die neue Taktik; und dann kam was mit frischem Atem für den ganzen Tag. Von Karies natürlich keine Rede. Und an „Was immer man tut, eine Pause tut gut, Pocket Coffee.“

– an längliche Caramellutscher mit rosa Streifen. Und an etwas gedrungene, ovaloide Traubenzuckerlutscher in Pastellfarben, nach deren Genuß die Zunge aufgescheuert und entsprechend pastellfarben war. Und – an Lutscher mit Brause innen drin.

– an Poprocks, die im Mund zerplatzten und dabei durchaus störende Geräusche machten.

– an Kojak alias Telly Savalas, den glatzköpfigen Kriminalbeamten mit dem notorischen Lolly im Mund und die Werbung für diese Lutscher.

– an jene obskure Kaugummisorte mit dem Gel innen drin und dass es die auch in der obskuren Geschmacksrichtung Zimt gab.

– an die harten rosaroten Kaugummiquaderchen namens Superbazooka. Und an die Mühe, die es machte, den Kautsch nach Riesenblasen zu entfernen.

– ans „Laufende Band“  von und mit Rudi Carrell. Und dass sich die Sieger am Schluß dann erstaunlicherweise an ziemlich viel erinnern konnten.

– an Kulenkampff und an die verschiedenen Akzente der Bildungsbürger aus acht Ländern Europas. Und was die erst alles wußten!

– an den Leuchtglobus mit dem Lichtpunkt, durch den man Orte verschiedenster Länge und Breite ansteuern konnte. Ging aber relativ bald kaputt.

– an die französelnde Astro-Lady Elisabeth Tessier und deren üppige Dekolletés, die einen ziemlich tief in die Zukunft blicken ließen.

– an Hans Rosenthal und an seine Sprünge, an die Wabenwand im Studio, an Brigitte Xander und Mädi Riehl als Aufpasserinnen. Und an Dalli-Klick. Fast vergessen hätte ich aber, dass die Sendung ja einem guten Zweck diente, als das Geld dann ja immer einer vom Schicksal besonders hert getroffenen Familie zugute kam.

– an die großartige Titelmelodie zu Winnetou I bis III von Wim Boettcher, an Pierre Brice und Lex Barker, an den Bärentöter und an Winnetous kraftsparenden Trick, weite Strecken laufend zurückzulegen – immer nur ein Bein belasten. Und an den Winnetou-Gruß, ausgetauscht am besten hoch zu Roß auf einem markanten Bergsattel kurz vor Sonnenuntergang. Im akustischen Hintergrund ertönte dann natürlich wieder das Winnetou-Thema.

– an die Zeit der Häschenwitze, eine der unerträglichsten Epochen der Witzgeschichte; und daran, selbst einen erfunden habe. Selbstverständlich mit „Hattu“ und „Muttu“. (Zahnarzt: „Hattu große Schmerzen?“ Patient: „Ja.“Zahnarzt: „Muttu Zähne zusammenbeißen!“)

– an Witze über Biafra und Südtirol-Aktivisten, als das politisch längst schon gelaufen war, und an Witze über Ostfriesen, Burgenländer, Schotten, Kärntner, die bis heute aktuell sind.

– an das Aufkommen der ersten Digitaluhren und an das heiße Für-und-Wider – weil sie die Zeit nicht so anzeigen, wie sie wirklich vergeht, usw., usf.

– an die ersten Swatches – so halb transparente grünliche Dinger -, und wie laut die tickten. Und an die ganz schwarze und die mit dem Spiegel.

– an das lästige Verhaken der Buchstabenärmchen unserer mechanischen Schreibmaschine.

– an den Dauerlutscher in „Feuerschuh und Windsandale“, an Gottfried Preusslers „Kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“, die „Raupe Nimmersatt“ und „Das kleine Ich-bin-Ich“. Letzteres habe ich damals wohl besser verstanden als viel später Jacques Lacans Ausführungen zu „je“ und „moi“ und dem Spiegelstadium.

– an die drei Stanisläuse von Vera Ferra-Mikura und an Hadschi Bratschis Luftballon.

– an „Hupf in Gatsch und schlog a Wön, oba tua mi do net quön.“

– an „Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi davud al Gossarah“ (oder ähnlich) und an Uschi Glas als Halbblut Apanatschi.

– an entrückende Jules Verne Lektüren und die hervorragende Zeichentrickserie „In achtzig Tagen um die Welt“, wo die Bösen unter ihnen: der göttliche Schweinebacke – Phileas Fogg ordentlich drangsalierten.

– an Hugo Portisch, an „So sah ich Sibirien“ und „So sah ich China“. Nie gelesen. Und an Verächtlichmachungen seiner Gestikulation.

– an Thor Heyerdahl und Kon-Tiki I und II.

– an Heinrich Harrer und seine Abenteuer in Papua-Neuguinea. Und an sein Buch „Die weiße Spinne“ über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand.

– an Dschungelbuchtapeten und an Mogli, an den Bären Balu, den Tiger Sheer Khan und das ganze Getier. Und an „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“.

– an Berichte über die Giftigkeit der schwarzen Witwe und an grüne und schwarze Mambas: Die grünen sind schneller, die schwarzen giftiger.

– an Barbapapa und daran, dass ich in der Liedzeile: „Können sich ändern wie sie wollen“, das „ändern“ nie verstanden habe.

– an die Maus auf dem Mars und an die seltsamen Lutscher. Und von seltsamen Früchten – Limetten – war da auch die Rede.

– an die Sendung mit der Maus und an ihr Ende: wie mit Bleistift „Maus“ geschrieben wurde und das M dann zu Staub zerfiel.

– an Fredl Fesl und daran, dass ich das damals ziemlich lustig fand.

– an „Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehn und mit der kleinen Kurbel dann nach oben drehn.

– an Reinhard Fendrichs Sommerhit „Strada del Sole“ und wie originell der Text war. Und an die Zeile „Net amol ohne Ferrari wari pari“.

– an „Da-Da-Da“.

– an Opus aus Weiz/Steiermark und dass man ihren Welthit Life is Life in bestimmten Jahren im hintersten Winkel Aserbaidschans, in Addis Abbeba, in der Atacama-Wüste, in Alice Springs und in Fürstenfeld hören konnte.

– an STS, an Schiffkowitz, Timischl und Steinbäcker. – an „Do kumt di Sun“ und „I wül wieda ham“ und das Tuba-Solo am Schluß.

– an kaputte Thermosflaschen und rinnende Wärmflaschen. Daß man zu letzteren auch Thermophor sagen konnte, lernte ich erst sehr viel später.

– an das grüne Slimy, an das Vergnügen, Mädchen damit zu erschrecken, und die Schwierigkeiten, es aus Kleidung und Haaren zu entfernen. Kurze Zeit später gab es dann auch ein rosa-violettes mit den schwarzen Plastikwürmern drin.

– an das eigenhändige Herstellen von Seifenblasenflüssigkeit, was aber nicht so richtig klappte. Sowie an Zaubertinte aus Zitronensaft und wie dann beim „Anheizen“ über der Flamme oder durch Bügeln der Text erschien.

– an Pfusteln, Kitt-Blasrohre, selbstgebastelte Pfeil und Bogen. Und U-Hackerln.

– an die Mode der Mordillo-Figuren: Mordillo-Kalender vor allem, aber auch -Puzzles, -T-Shirts und was weiß ich.

– an Otto Waalkes in irgendwelchen Samstagabendshows gezeichneten Ottifanten.

– an Freunde, die alle Asterix-Hefte hatten. Und ich keins. Aber alle gelesen. Und wie dann der Texter gestorben ist mit dem damals unaussprechlichen Namen.

– an Lucky Luke und die fünf unterschiedlich großen Dalton Brothers.

– an „Sport am Montag“ mit Sigi Bergmann und eine Sendung über Vinzenz Hörtnagl.

– an die Tonfilme im Biologie-Unterricht, die eigentlich aus den fünfziger Jahren stammten, mit dem langsamen Satz der Kleinen Nachtmusik als Einleitung.

– an Raumschiff  Enterprise, an Spock und „Das ist nicht logisch“.

– an das Üben des Vulkanier-Grußes, für den Mittel- und Zeigefinger von Ringfinger und kleinem Finger abgespreizt werden mußten.

– an das Ausbessern von Rad-Patschen und an das Wort „Vulkanisieren“ und dass das Mister Spock ein wenig profaniert hat.

– an Doktor McCoy (Pille), Scottie, Ltd. Uhura, Captain Kirk, den Japaner Sulu und den Russen Tcheckov. Ob letzterer bewußt an „jack off“ anspielen sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Andererseits: die können doch nicht alle mit Uhura… ?

– an  Badehosen und -anzüge der Marke Arena.

– an das Foto von Bundespräsident Kirchschläger in den verschiedenen Klassenzimmern.

– an Kreisky. Mit überaus trägem Tonfall und entsprechend gemächlichen Gesten. Und eigentlich fast immer nur sitzend. – auch, dass „Der Mann ohne Eigenschaften“ sein Lieblingsbuch war, weshalb alle österreichischen Bundeskanzler seither den Mann ohne Eigenschaften gelesen haben müssen.

– an „Lernen S‘ Geschichte“ von Kreisky und an „Es ist alles so kompliziert“ von Sinowatz.

– an das Am-Dam-Des-Lied. Was diese Male preß, diese Male pumperneß“ bedeutet, weiß ich bis heute nicht. Geschweige denn Am Dam Des.

– an Liselotte Blauensteiner, an Heinz „Enrico“ Zuber und die Enttäuschung, dass der auch ganz normaler Schauspieler war.

– an mittwochs, 15 Uhr: „Kinder seid ihr alle da?“, an die kreisende Zipfelmütze und an den doofen Dagobert und an Lalobe. Und an Tintifax und Habakuk, die mit selten unangenehmen Sprechorganen ausgestattet waren. Und – auch an die famose Zeichenkünstlerin in den Pausen, die immer schon vorwegnahm was passieren würde und an ihren Namen mit einer Blume am i zum Schuß hinzeichnete.

– an „Wir blättern im Bilderbuch“, „Unser kleines Haus“ und an den „Knallroten Autobus“.

– an die Sendung „Auch Spaß muß sein“ mit dem überaus dicken Herbert Prikopa.

– an Herman Munster und dass uns die alle sympathisch waren: der Opa mit seinen Experimenten, Lily, der Sohn und die etwas farblose aber wohlgeformte Neffin. Zudem: der tolle Musik, die deutschen Untertitel (?) und – erstmals in der österreichischen Fernsehgeschichte? – das mitlachende Publikum.

– an den „Unsquare Dance“ von Dave Brubeck am Beginn der Sendung „Panoptikum“, freitags um 18 Uhr. Und an das sogenannte Männermagazin „Jolly Joker“ um 21 Uhr, präsentiert vom nachmaligen ORF-General Teddy P.

– an „Bitte zu Tisch“ am Donnerstag um 18 Uhr und wie da immer zwei Prominente, die wahrscheinlich gar nicht kochen konnten, in der ORF-Küche was kochten, das dann gemeinsam verspeist wurde. Einmal, – , kochte Otto Schenk Eierspeis mit einem Butterbrot.

– an das Schichtarbeiterprogramm wochentags, mit dem Spielfilm vom Vortag um 10:30 Uhr, wenn die Kinder in der Schule waren.

– an La Linea und deren unterhaltsame Ein-Strich-Interludien zwischen der Fernsehwerbung.

– an Calimero. „Immer auf die Kleinen“. Und an Überraschungseier.

– an das Suchen und Auffinden von diversen Geschenksbeigaben in Malzkaffee, Cornflakes und anderen Lebensmitteln. Und später, dass man dazu auch Viktualien sagen konnte. Und dass es auch Kolonialwaren gab.

– an Rosi Mittermaier, die damals überraschend drei Goldene und eine Silberne gewann.

– daran, dass Rosi Christian Neureuther heiratete, der später dann bei „Dings-Da“ mitmachte.

– an Fuzzi Garhammer, die Sendung „Schigymnastik“ und wie man vor dem Fernseher versuchte, ganze Abfahrten in der Abfahrtshocke wippend durchzustehen.

– an Franz Klammers Lochschi von Fischer, den goldgelben Rennanzug und die Dynafit mit den halboffenen Schnallen. Und wie Jimmy Steiner beim letzten Sprung gestürzt ist, möglicherweise auf dem Weg zu einer Medaille.

– an das Sport-ABC mit Dieter Seefranz und an das Iron-Butterfly-Schlagzeugsolo am Beginn von Sport am Montag.

– an die steirischen Slalomistinnen Lea Sölkner und Regina Sackl.

– an die großen Schweizer lange vor Pirmin Zurbriggen: Bernhard Russi, Heini Hemmi, Jacques Lüthy und Paul Good.

– an Pierre Colombin und die Ochoa-Geschwister. An die Gebrüder Frommelt (Paul und Willi)  sowie an Hanni und Andreas Wenzel.

– an die besten Zwischenzeiten von Werner Grissmann.

– an Phil und Steve Mahre. Und dass jene auf überaus lässigen K2-Bretteln fuhren.

– an den Nürburgring als Niki Lauda verunglückte mit den Aufnahmen dieses Amateurfilmers und die Klinik in Ludwigshafen, wo er wiederhergestellt wurde.

– an tödliche Formel 1-Unfälle: Den Feuertod von Ronnie Petterson in Monza und wie Gilles Villeneuve starb.

– an die Tyrells mit den sechs Rädern. Und an die doppelt bespannten Tennis-Rackets, die man auch bald wieder verbot.

– als man im Schilanglauf nach dutzenden von Jahren entdeckte, dass man sich per Schlittschuhschritten eigentlich sehr viel schneller fortbewegen kann. Und an Gunde Swan, den fliegenden Schweden.

– an die große Zeit der Schweden, so Ende der 70er. Kaum etwas in meiner kleinen Welt, das sie nicht beherrschten. Die Musik: Abba; das Skifahren: Ingemar Stenmark; Tennis: Björn Borg und selbst noch das Fußballtor: Ronnie Hellström.

– wie es dank Björn Borg in Mode kam, Stirnbänder zu tragen und Schweißbänder an den Handgelenken.

– wie Pippi Langstrumpf ihren Vater in einem Duell auf Biegen und Brechen besiegte und dass Pippi in Schweden angeblich fast oder wirklich verboten wurde.

– dass Pippi  für meine späteren feministischen Ambitionen wohl sehr viel bedeutsamer war als all die Theoretikerinnen, die zehn bis fünfzehn Jahre später kamen. Von „Gute Mädchen kommen in den Himmel und böse überall hin“ einmal ganz zu schweigen.

– an Pippis Affen, den Herrn Nilsson, an ihr Pferd Kleiner Onkel, die Villa Kunterbunt und den einprägsamen Titelsong „Drei Mal drei ist …“.

– an Karlsson auf dem Dach mit dem Propeller am Rücken und die Lektüre aller Folgen.

– an Michel aus Lönneberga, seinen grandios gespielten Vater und dass mir die beiden sehr sympathisch waren.

– an das Entlehnheft der örtlichen Stadtbücherei und die verschiedenfarbigen Entlehnstempel in den Büchern und im Entlehnheft.

– an „Sindbad der Seefahrer“ und wie Sinbad bei einem seiner Abenteuer einen auf den Schultern sitzen hatte, den er von da oben beinahe nicht mehr herunterbrachte.

– an „Her mit den kleinen Engländerinnen“, „La Boum. Die Fete 1 und 2“ mit Sophie Marceau. Und an „Eis am Stiel 1 bis 5“ Mindestens.

– an Matchbox-Autos, die damals so öS 10,- kosteten, und an Weitfahrt-Experimente mit diesen Autos: Dafür mußten sie von einer schiefen Ebene herabrasen, und immer gewannen die Lieblingsautos.

– an Plastilin und an die Holzteile von Matador, an die Kunststoffklötzchen von Lego.

– an die Tschechoslowakei und die Frage, warum die so gut im Eishockey waren.

– an den würzig-käsigen Geruch in den Turn-Umkleidekabinen der Burschen – und an den lieblich-desodorantigen bei den Mädchen. Schwitzten die gar nicht oder was?

– an Raucherklos.

– an das Auswendiglernen von Gedichten. Aber kaum mehr daran, welche das waren.

– an den Unterricht im Schönschreiben und an die völlig sinnlosen Stenografiekurse Jahre später.

– an die Mengenlehre, an die ganzen roten, blauen und gelben Dreiecke, Quadrate, Rechtecke und was weiß ich.

– an den Schüler Gerber.

– an die prä-machistische Denunziation „Strumpfhosenbaby“ im Kindergarten.

– an die zähen braunen Stollwerk im weißen Papier mit blauem Text. Die gibt es heute noch.

– an Vicky Leandros, an Daliah Lavi und an die Brillen von Nana Mouskuri. Alle drei Griechinnen, aber sicher keine drei Grazien.

– an unseren ersten Plattenspieler mit vier Geschwindigkeiten: 16, 33, 45 und 78 Umdrehungen pro Minute und dass fast jede Platte mit 78 abgespielt eindeutig mehr Drive hatte.

– an Freda Meissner-Blau und an die Anfänge der Grünen. Und an den brünetten Vollbart des Vorarlberger Bauern Kaspanaze Simma.

– an Herbert Fux, den wir aus einschlägigen Filmen kannten und wie er einmal eine Ausgabe von Basta beschlagnahmen ließ. – aber nicht mehr daran, warum.

– an die Pest mit den Igel-Abziehbildern. Panzerigel, Wehrsport- und Wasweißichfürwelche Igel es da gab. Und überall stand „Unser Heer“ drauf.

– an die Proteste gegen die Stationierung der Draken-Abfangjäger, Menschenketten und was weiß ich.

– an die ersten Skateboards.

– an dieses Spiel mit dem Faden zwischen den zwei Händen und mit dem „Abnehmen“ desselben.

– ans Kastelhüpfen bzw. an „Himmel und Hölle“ und ans Fitschigogerln.

– an „Blinde Kuh“, an „Räuber und Gendarm“, „IndianerSpielen“ an „Katz‘ und Maus“ und an „Der Kaiser schickt Soldaten aus“.

– an die große Zeit von Swarovski Wacker Innsbruck mit Welzl, Zanon, Schwarz, Pezzey, Jara, Hattenberger, Kriess sowie Koncilia I und II.

– an Claudia Kristofics-Binder, die ungefähr so erfolgreich war wie Hansi Orsolics. Und Niki Staikowics.

– an das Mittelfeld mit Roland Hattenberger, Willi Kreuz, Schneckerl Prohaska und Kurt Jara, der sein Leibchen nie in die Hose steckte, was extrem lässig aussah.

– an den Ausdruck „Popper“ für besonders geschniegelte Jugendliche und Adoleszente. Und wie dann irgendwann anfang der achtziger Jahre auch der Ausdruck „Yuppie“ in der steirischen Provinz denunziatorisch eingesetzt wurde.

– dass zum jugendsoziologischen Begriffsarsenal allenfalls noch die Ausdrücke „Rocker“ und „Punker“ zählten. Keine Ahnung von „Skins“, „Mods“, „Teds“.

– an die langen Federn des jungen Toni Innauer und an Karl Schnabls Schnurrbart.

– an die fünf Mal Zwanzigkommanull für Toni Innauer beim Schifliegen. Schöner ging’s einfach nicht.

– an die Meki-Plattenläden und an Libro-Sonderangebote.

– an die großen DDR-Springer Jochen Danneberg, Hans-Georg Aschenbach und Falco Weißflog und wie der später indirekt sogar Pop-Geschichte schreiben sollte.

– an die Augenbrauen von Leonid Breschnew und dass Jimmy Carter ursprünglich Erdnußfarmer war.

– an die polnische Solidarität, den Schnauzer von Lech Walesa und die erstaunlichen Wandlungen in der Aussprache seines Namens (Walésa, Walénsa, Wawensa, Wauwnnsa, Wauwénnsa).

– an Afghanistan, an die Mudscha Heddin und die verstümmelten Minen-Opfer. Kinder vor allem.

– an die Giftgasopfer des Kriegs zwischen dem Iran und dem Irak.

– an den Bär von Schasien und an das versteinerte Gesicht des charismatischen Schihüttenführers, des Ayatollah Kumm’eini.

– an Mogadischu.

– an die Handtaschen von Maggie Thatcher und dass die Iron Lady eigentlich Chemikerin war.

– an den Falklandkrieg und den Kampf darum, um was sich die Engländer und Argentinier da bekriegten: die Falkland-Islands oder Las Islas des Malvinas.

– an den einen Flugzeugträger, den die Briten in den Süden schickten und dass der britische Sieg der Iron Lady dummerweise ein zweites Mal die Wiederwahl sicherte.

– an den Contergan-Skandal und seine Auswirkungen.

– an die Erdbebenkatastrophe in Friaul und an die Katastrophe von Seveso, an der indes der Mensch schuld war.

– an Hilde Rom und den Wahnsinn Löwingerbühne und an Hilde Reschl (???) im Seniorenclub. Und natürlich an den „Herrn Alfred“ Böhm. Und an seinen Namensvetter Maxi, der die schlechtesten Witze gut erzählen konnte.

– an Star Wars. Auf der Leinwand und in Wirklichkeit. Wobei sich das in der Wirklichkeit ja auch als filmreife Illusion herausstellte.

– an Idi Amin und an die überlieferten Greueltaten des Diktators aus Uganda – Verspeisung abgeschnittener Ohren, Aufessen kleiner Kinder, etc., etc.

– an Bertha von Suttner am ehemaligen ehemaligen Tausender, weil sie Friedensnobelpreisträgerin gewesen war. Daß sie mit Herrn Nobel eine heftige Affäre hatte, wurde uns natürlich verheimlicht.

– an Josef Ressel, den Erfinder des Schiffsschraube, auf der Rückseite des 500 Schilling Scheins und an Angelika Kaufmann am alten Hunderter.

– an Carl Ritter von Ghega und an das Braun des Zwanzigers mit der Semmeringbahn.

– wo Österreich überall federführend beteiligt waren: beim Suez-Kanal (Negrelli), bei Israel (Theodor Herzl), bei der Schreibmaschine (Peter Mitterhofer), bei der Nähmaschine (Josef Madersperger), bei „Stille Nacht, Heilige Nacht“ (Mohr und Gruber), beim Benzin-Motor (Siegfried Marcus) und beim Turbinenbau (Viktor Kaplan).

– an sinnlose Geschenke zum Weltspartag. Die gibts auch heute noch ! – an die Einführung der Gurtepflicht und an die einschlägigen Werbemaßnahmen (Schlitten auf schiefer Ebene mit 16km/h), die davon überzeugen sollten, wie stark doch der der Aufprall sei. Von nun an hatte man sich auf behördlicher Anordnung davor zu bewahren, sich unangegurtet an der Windschutzscheibe weh zu tun.

– an *, an ** und an *** Schildkröt-Tischtennisbälle.

– an Badehauben und an den durch Chlor umflorten Blick in winterlichen Hallenbädern. Und die Ausblicke mit Schwimmbrillen.

– an Reinhold Messner, der als erster alle vierzehn Achttausender bestieg und danach eine Zeit lang als Pappkamerad für Stroh-Rum Werbung machte. Do Drink and Climb!

– an die ersten Folgen von Dallas, und dass ich mir das trotzdem anschaute, manchmal. Oft. Und wie dann der Denver-Clan kam, der irgendwie nicht so gut war. Außerdem kam er später.

– an Rosemarie Isopp und die Sendung Autofahrer unterwegs mit den Kirchenglocken um zwölf Uhr. Sowie an Günther „Howdie“ Schifter, der uns via Schellacks die USA nach Hause brachte.

– an Heinz Conrads am sonntäglichen Frühstückstisch und seine unvergeßliche Begrüßung „…Servas die Madln und Griaß Euch, die Buam“. Und – an die Glatze von Norbert Pawlicky.

– an mein erstes Mad. Und an Clever & Smart.

– an den Karottenfressenden Bugs Bunny. Das mit den Häschen kam erst viel später.

– an die üppigen Silhouetten der Nebendarstellerinnen in Nick Knattertons Abenteuern. Und an Namen wie Molly Moll und Dolly Doll oder so ähnlich.

– an Jahrhundertsommer, an Rekordneuschneemengen, an Hitzewellen, schwere Hagelschäden und an die Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht.

– an die Einführung der Sommerzeit und die heftigen Debatten darüber, was das nicht alles bringen würde.

– an fremde Kinderzimmer, die mit Plakaten aus „Bravo“ tapeziert waren.

– an Suzie Quatro.

– an die Gruppe Kiss, und wie weit die die Zungen aus ihren geschminkten Gesichtern rausstrecken konnten.

– an den Beginn des Disco-Zeitalters, den ich altershalber knapp verpaßte, an die Band Boney M., die „By the Rivers of Babylon“ sang und wie sich dann erwies, dass die eigentlich gar nicht so gut singen konnten. Aber tanzen. Obwohl disco ja eigentlich gar nicht tanzen meint. Und ich entsinne mich an das Aufkommen der ersten Disc-Jockeys.

– an die Village People und an ihren Hit „Y.M.C.A.“, was für „Young Men’s Christian Association“ steht, was wir nicht wußten. Wär auch egal gewesen.

– an Donna Summer und an Jane Birkin, an ihre Stöhn-Klassiker „Love to Love You Baby“ und an „Je t’aime“ von Serge Gainsbourg.

– an das Seeräuberschiff, das immer wieder und verhängnisvollerweise die Wege von Asterix & Co. kreuzte und den Mann im Ausguck, mit dem Sprachfehler.

– an das Puch Clubmaster mit zehn Gängen und knallhartem Plasiksattel. Und an die Zeit der „High Riser“ Jahre zuvor. Und dass es damals noch ziemlich weit war bis zu den ersten Mountain-Bikes.

– an Bernard Hinault, den Dominator der Tour de France, und an Francesco Moser. Sowie an Giacomo Agostini, den Dominator auf den motorbetriebenen Zweirädern (MV Augusta).

– an das Puch Maxi, an die Puch Monza und an die Roller.

– an die ersten Pacman-Automaten, diese pünktchenfressenden Dinger, die von Monstern verfolgt wurden – der von uns allen unbemerkte Anbruch interaktiver Neuer Medien.

– an Ping-Spiele am Fernseher bei Freunden und an den Commodore C64.

– an Flash Gordon und an „Blade Runner“.

– an die „Bildungs“ausflüge in der Schule, und dass da kaum was hängengeblieben ist. Außer den dumpfen Erinnerungen an die Busfahrt.

– an den Schulfilm „Die Welle“, der uns vor Augen führen sollte, wie es zum Faschismus kommt.

– an den ehemaligen Lehrer Mark Knopfler mit dem Frotteestirnband und an die Dire Straits.

– an Bobby und Strolchi. Strolchi war der Hund mit der nach unten aufklappbaren Kinnlade und Bobby hieß Bobby Lugano (nicht wirklich?) und war der schauzbärtige Zauberer, der schon damals immer auch ein bißchen Langweile verbreitete.

– an den mnemotechnischen Tip unserer vollbusigen Biologielehrerin, wie wir uns die unterschiedliche Lage von Stalakditen und Stalagmiten merken konnten: Stalaktitten nämlich.

– an das paragrafenähnliche Blizzard-Signet nicht nur auf den Schiern, sondern auch auf der Schihaube. Und die Streitfrage, wie Schi zu schreiben sei. Ski nämlich.

– an Spliff, Dschingis Khan, Fehlfarben und Extrabreit. Und an „Daddy Cool“.

– ans Kammblasen und die kitzelnden Vibrationen des Seidenpapiers.

– an den ersten Umgang mit Präservativen und ihre ersten Einsätze: als Luftballons und Wasserbomben.

– an herumgetragene gelbe Reclam-Bändchen.

– an Sofortbildkameras.

– an Orwells Animal Farm und wie ich dann irgendwie doch draufkam, dass es da nicht bloß um Viechereien ging, sondern in ziemlich genauer Entsprechung um die Geschichte des Kommunismus, was ja nicht ganz aufs Selbe hinauslief.

– an den VW-Scirocco und an den Renault Alpine.

– an den Fiat Ritmo (vorzugsweise bordeauxrot), das seltsame Heck und den charakteristischen Felgenschutz. Und dass Fiats so rostanfällig sind.

– an Flipper und Lassie. Und dass es eine Zeit brauchte, bis ich zwischen „Collie“ und „Lassie“ unterscheiden konnte. – außerdem an Daktari, an Skippy, das Buschkänguruh, an Lieber Onkel Bill, an Der Doktor und das liebe Vieh. Und an Fury und Black Beauty.

– an Weichzeichner-Porträtaufnahmen von Richard Claydermann am Klavier mit Kerzen und an Bilitis und den ganzen Kram mit dem Fett vor der Linse, den dieser David Hamilton veranstaltete.

– an Peter Hoffmann, den Wagner-Tenor mit wehender bloder Mähne, der  mit nacktem Oberkörper auf Motorrädern posierte und Rock-Klassiker intonierte. Früher war er Zehnkämpfer.

– an Gandhi von Richard Attenborough und dass man fälschlicherweise oft Ghandi schrieb. Und dass Indira Gandhi nicht seine Tochter war.

– an Nastassja Kinski und das Rätsel, wie ein derartig häßlicher Mann eine so schöne Tochter haben konnte. – auch an Désirée Nosbusch, habe allerdings nicht die geringste Ahnung, wie ihr Vater aussah.

– an das Zappa-Poster, wo er am Klo sitzt. Und das mit dem Affen und der Banane in der Hand, der auch am Klo sitzt.

– an den Film „Krambambuli“ am Sonntag Nachmittag und die Schlußeinstellung, wie der Hund sinnloser- und traurigerweise dem Zug mit seinem zu bestrafenden, abgeführten, wildernden Herrl nachläuft.

– an „Drei Chinesen mit dem Kontrabaß saßen auf der Straße…“. Und an „Tsching Tschang Tschung, Chinesen sind nicht dumm, Chinesen in die Ecke scheißen, Fliegen um die Scheiße kreisen. Tsching. Tschang, Tschung.“ Von political correctness war damals noch weit und breit keine Spur. Und Mao war auch gerade erst gestorben

– an Queen und „We Will Rock You“, dessen Refrain mindestens so oft (und mit Geklatsche und Gestampfe) abgesungen wurde wie ihr anderer Megahit „We are the Champions“. Damals wußte ich weder, dass Mercury auch Quecksilber bedeutete, noch, dass zwei der Queen-Musikanten promovierte Naturwissenschaftler waren und einer Diplomelektroniker.

– an „Smoke on the Water“ von Deep Purple.

– an die Zeit, als das Brickerl öS 2,50 gekostet hat und der Jolly öS 3,-. Und ein Cornetto fast immer viel zu teuer war.

– an „Licht in Dunkel“-Sendungen rund um Weihnachten und den dazugehörigen Ernst Wolfram Marboe. Damals ohne jede Ahnung, wofür da eigentlich Geld gespendet wurde: Vielleicht bloß deshalb, weil die Spender ihre Namen dann kurz über den Bildschirm laufen sehen konnten?

– an das Quiz in Rot-Weiß-Rot mit Gerhard Tötschinger, dem wahrscheinlich steifsten aller Moderatoren, an die Hubschrauberflüge zu einem Mozart-Adagio, während dessen man dann erraten musste, wo der Huschrauber gerade drübergeflogen ist.

– Carl Michael Belcredi und den Wetterfrosch Quaxi in der Zeit im Bild für die Kleinen um Fünf.

– an Knobelrunden. Schere, Stein und Papier. Manchmal auch mit Brunnen.

– an den Weinskandal, dass Glykol auch und vor allem in der Scheibenwischerflüssigkeit enthalten war und wie danach der österreichische Wein erst Klasse wurde.

– an Reinhard May und „Über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein“.

– an Breitcordhosen, die damals natürlich Schnürlsamt hießen und wie sich das alle im Laufe der Jahre über den Knien an den Tischen in der Schule abwetzten.

– an Wrangler-Jeans, die damals das höchste waren. Die Zeit der Levis 501er kam erst noch.

– an Wrangler-Sweater, wo unbedingt Wrangler draufstehen mußte.

– an die Wrangler-Werbung damals, die alle möglichen Tiere in Wrangler Jeans-Wear steckte, was spassig aussah.

– an die blauen und roten Leinenrucksäcke mit den weißen Nähten und Lederapplikationen auf Schulwandertagen.

– an das Jahr, als Blue-Jeans mit einem weißen Streifen an der Seite der letzte Schrei waren. Ein grausamer Irrtum der Bekleidungs-Evolution.

– an Würfelzucker mit Klosterfrau Melissengeist bei Autofahrten und den Kaugummi, der vor Übelkeit bewahrte.

– an Diana mit Menthol und dass das wohl tat. Angeblich. Und an Kölnischwasser, von dem selbiges nicht uneingeschränkt behauptet werden konnte. Und an SiebenundvierzigElf-witze.

– an BAC-Deosprays und Tabac for Men.

– an Kreisky und wie er wegen der Energieverschwendung gegen das elektrische Rasieren war. Und wie er es dann ganz aufgab.

– an Olof Palme und dass Schweden unser Vorbild sein sollte.

– an Schwedenrätsel, an Schwedenbomben und dass ich die mit Kokosraspel weitaus lieber hatte.

– an Atlanten des menschlichen Körpers und dass man sich aufgrund der Querschnittsabbildungen nur schwer vorstellen konnte, wie Frauen unten herum tatsächlich gebaut sein könnten.

– an die erste Daunenjacke. Und an hochelastische Ellesse-Jethosen, die ich nie bekam.

– an Flöhe – jene kleinen Holzkügelchen mit Band, die man sich mit einer Sicherheitsnadel irgendwohin auf die Kleidung steckte, was eine der blödesten Moden überhaupt war.

– an die blaue Jolly-Schulfüllfeder und das Einkaufen der Schulhefte zu Schulbeginn.

– an „Augen auf, Augen auf, Helmi ist da“.

– an den vollbärtigen Vader Abraham und seine Schlümpfe mit den blauen Gesichtern und den weißen Mützen.

– ans Quartett-Spielen, meistens mit Autos, wo man die PS und Geschindigkeitswerte vorgab.

– an den ersten Kassetten- nein: damals eigentlich ausschließlich: Cassettenrecorder, ans Kassetten-Aufnehmen und den Ärger, wenn es sich wieder einmal nicht ausging, längenmäßig.

– an die orange-schwarzen BASF mit 60 Minuten Spieldauer. Und die Cromklassen und dass es da auch noch welche mit Eisen (Ferro…) gab.

– an Walky-Talkies, die neolithischen Vorfahren der Handys, und an die notorische Frage: „Tse-Ku, Tse-ku?“. Und dann kamen auch bald die ersten Walkman.

– an das Aufkommen von Frisbees.

– an Papierflugzeuge und solche aus Porozell, die man mit einer Schleuder in die Luft jagen konnte.

– an Türkischen Honig und Zuckerwatte auf diversen Jahrmärkten.

– an Milchflaschen mit dem Alukappen, wo man reindrücken musste, damit sie aufgingen.

– an „Zeichnen, Malen, Formen“ und „Wer bastelt mit?“ Ohne je mitgebastelt zu haben.

– an Papoutin und den verrückten dänischen Koch, der immer Sachen hinter sich warf und Smörrebröd schrie.

– an den Rosaroten Panther, die blasierte Stimme der unglücklichen Ameisenbärin, die es immer reinschiß, und an: „Heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder, keine Frage, “

– an Fred Feuersteins „Yabba-Dabba-Doo“ und an Barnie Geröllheimer.

– an Wickie und die starken Männer. Und an Wickies Nasenreiben, das kurzzeitig unter uns Volksschülern ziemlich beliebt war.

– an Faxe, Snorre und Ulme; und dass die Wikinger manchmal ganz ungeniert einfach die griechische Antike („Das Trojanische Pferd“) nachspielten, ein bißchen gemäß dem Hegel-Wort, wonach sich die Geschichte wiederhole: zuerst als Tragödie und dann als Zeichentrickfilm.

– an den schrecklichen Sven mit der Warze im Gesicht. Und an Wickies süße Freundin Gilvie. Und daran, dass wir lange nicht wußten, ob Wickie ein Mädchen war oder ein Junge.

– an Biene Maja im Fernsehen, an den faulen Willi, an Flip mit den sechs Gliedmaßen, an die böse Thekla und an die dämliche Ameisenkohorte. Der an sich schöne Name Thekla ist durch die Biene Maja wohl auf Generationen diskreditiert.

– an Heidi, den eingängigen Titelsong „…, deine Welt sind die Be-her-ge“ und dass Heidi in Japan hergestellt worden war. – außerdem an die Titelmelodie zu Pinocchio. Und ihr Ende: „Pi-no-cchi-o“.

– an den Lichtspalt nach dem Abdrehen des Fernsehers, der dann zu einem hellen Punkt schrumpfte, ehe auch der langsam verschwand.